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Knurren ist Kommunikation

June 19, 2023

Meine liebe und sehr geschätzte Kollegin Martina Maier-Schmid von der Hundeschule Tandem hat in Ihrem Artikel "Knurren - Kommunikation oder ungebührliches Verhalten", der in dem Buch "Leben mit Hunden- gewusst wie" (Hrsg Stefan Wittenfeld, Kynos Verlag) ausführlich beschrieben, warum es nicht sinnvoll ist, das Knurren zu verbieten.

Sie schreibt dazu:

Dürfen Hunde knurren? Und was ist, wenn ein Hund einen Menschen anknurrt? Muss das nicht sofort und konsequent unterbunden werden? Schließlich muss der Hund doch wissen, dass er das auf gar keinen Fall darf. Solche und ähnliche Formulierungen lese und höre ich häufig. Deshalb möchte ich dieser Frage etwas ausführlicher nachgehen.

Knurren als Bestandteil des normalen Ausdrucksverhaltens

Hunde verfügen über eine Bandbreite an Signalen und Lauten, um mit anderen (Artgenossen, Menschen, belebte und unbelebte Umwelt) zu kommunizieren. Aggressionsverhalten gehört zum normalen, angeborenen und überlebensnotwendigen Verhaltensrepertoire eines Hundes. Es ist somit weder moralisch gut noch schlecht. Knurren dient dazu, dem Gegenüber deutlich zu machen, dass eine weitere Annäherung nicht erwünscht ist und u.U. auch nicht geduldet werden wird. Das Knurren steht in der Regel nicht direkt am Beginn der Kommunikation. Häufig zeigen Hunde vorher bereits eine Reihe von sogenannten Konfliktsignalen (teilweise wird auch der Begriff Beschwichtigungssignale verwendet), die dazu dienen eine Situation nicht eskalieren zu lassen:

Je nach Hund, seinem Erregungsverlauf, seiner Fähigkeit zur Impulskontrolle, seiner grundsätzlichen Bereitschaft Konflikte auszutragen und je nach Situation, wird die Schnelligkeit der Abfolge der Eskalationsleiter unterschiedlich ausgeprägt sein.

Hier können Sie weiterlesen, welche Auslöser es gibt und wie man sinnvoll darauf reagieren kann, wenn der Hund einen Menschen anknurrt.

Danke für diesen tollen Beitrag, liebe Martina :-)

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